»Ohne die Annahme der eigenen Grenzen ist kein Loslassen möglich.« (Ernst Ferstl)
In meinem letzten Beitrag habe ich bereits durchblicken lassen, wie es zu meiner ersten Hatha-Yoga-Session kam.
Ich werde dieses Kennenlernen auch nie vergessen. Es war eine weitreichende Erfahrung für mich.
Plötzlich gehörte Hatha-Yoga zu einem »Pflichtkurs« im Fitnessstudio, den ich regelmäßig besuchte.
Grundsätzlich war und bin ich noch auf dem Weg zurück zu mehr Lebensfreude. Dieser Weg führt mich peu à peu in meine Mitte und ich darf viel über mich erfahren.

Loslassen und heilen.
Loslassen – ein Begriff, der in unserem Sprachgebrauch immer mehr weit über seine ursprüngliche Bedeutung hinaus Verwendung findet.
Ich habe lange gebraucht, um diesen Prozess des Loslassens zu verstehen. Wie kann ich etwas loslassen, was ich nicht haptisch in Händen halte?
Die Übungen, die Asanas im Hatha-Yoga, werden langsam und meditativ ausgeübt. Eine bewusste Atmung spielt bei ihrer Ausführung und dem anschließenden Innehalten in der herbeigeführten Körperposition eine wichtige Rolle.
Wir atmen uns in diese Yogaposition hinein und lassen los. Dadurch werden unsere Muskeln und Sehen gedehnt.
Loslassen, nicht festhalten wollen, atmen, … sich hingeben, langsam, stetig, nichts erzwingen wollen …
Ich brauchte wirklich lange –sehr lange 🙈 – bis mir es so richtig klar wurde. Es war ein plötzliches “Aufpoppen“ in mir:
Annehmen, was ist = loslassen, wogegen ich kämpfe.
Was ich bekämpfe, ist quasi ständig präsent in meinem Leben. Ich fokussiere mich mehr auf das, was ich nicht will, als auf das,
was ich will.
„Energie folgt der Aufmerksamkeit“, das hatte ich zuvor
schon oft gelesen.
Ich habe mal mehr, mal weniger mit positiven Affirmationen gearbeitet, um meine Schatten zu überdecken.
Im Prinzip ein guter, unterstützender Weg, aber gleichzeitig dürfen die inneren Muster in die Heilung gehen, durch liebevolle Annahme, was ist – Heilen durch Fühlen – Vergebung – Loslassen.
Du verstehst, was ich meine?
Nehme ich etwas in Liebe an, so wie es ist, akzeptiere ich, was ich nicht ändern kann. Ich lasse los. – Ich lasse den inneren Kampf los und finde Frieden.
Hat ständiges Grübeln je eine Situation zum Besten gewandelt?
Denke ich z.B. lösungsorientiert, bekommt die Situation einen neuen “Anstrich“ und es kommt Bewegung hinein.
Ist es nicht so?
Kennst Du das Gelassenheitsgebet? Du kannst »Gott« Deinem Glauben entsprechend ersetzen:
»Gott, gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die sich ändern lassen, und die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.«
(Reinhold Niebuhr)
Im Qigong sowie im Hatha-Yoga lernen wir das Loslassen, das Fließen-Lassen, die Hingabe …
Der perfekte Einstieg zu Deinem Inneren.
»Erwarte keine Wunder, aber wenn Du nichts veränderst, kann auch kein Wunder geschehen.«
Yoga bietet auf körperlicher, geistiger und spiritueller Ebene zahlreiche Vorteile.
Wissenswertes zum Thema Yoga

- Körperliche Gesundheit: Yoga verbessert die Flexibilität, Kraft, Ausdauer und Balance. Die Asanas (Yogapositionen) dehnen und stärken die Muskeln, fördern eine gesunde Körperhaltung und steigern die Durchblutung.
- Atemtechniken: Pranayama, die yogische Atempraxis, ist ein zentraler Bestandteil des Yoga. Diese Techniken verbessern die Atemkapazität, beruhigen den Geist und fördern die Entspannung.
- Stressabbau und Entspannung: Durch die Kombination von körperlichen Bewegungen, Atemübungen und Meditationstechniken hilft Yoga, Stress abzubauen, den Geist zu beruhigen und die Entspannungsreaktion des Körpers zu fördern.
- Gesundheitsfördernde Effekte: Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Yoga positive Auswirkungen auf verschiedene gesundheitliche Probleme haben kann, darunter Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Rückenschmerzen, Depressionen, Angstzustände und Schlafstörungen.
- Spirituelles Wachstum: Obwohl nicht alle Yoga-Praktizierenden spirituelle Ziele verfolgen, bietet Yoga eine reiche spirituelle Tradition, die verschiedene Wege zur Selbstverwirklichung und spirituellen Erleuchtung umfasst. Dies kann durch Meditation, Studium von Yogaschriften und ethische Lebensführung erreicht werden.
- Vielfalt der Stile: Yoga umfasst eine Vielzahl von Stilen und Traditionen, von sanften, meditativen Praktiken wie Hatha-Yoga bis hin zu dynamischen, kraftvollen Stilen wie Vinyasa- oder Ashtanga -Yoga. Jeder Stil hat seine eigenen Merkmale und Schwerpunkte, sodass Praktizierende den Stil wählen können, der am besten zu ihren Bedürfnissen und Vorlieben passt.
Yoga harmonisiert Körper, Geist und Seele. Das führt zu gesundheitlichen als auch spirituellen Verbesserungen. Die Asanas sind flexibel und anpassungsfähig. Nichts wird erzwungen, sondern Du begibst Dich in eine Position hinein, soweit es Dir angenehm ist, vielleicht ein bisschen darüber hinaus, erspürst aber Deine persönlichen Grenzen. Das fördert den achtsamen Umgang mit Dir.
Es spielt keine Rolle, wie alt Du bist oder ob Du ein Fitness-Junkie bist.
Es spielt eine Rolle, ob Du bereit bist, Neues zu entdecken!
Ich habe Yoga und Qigong kennen und lieben gelernt.
Der klassische Sonnengruß, eine fließende Hatha-Yoga-Übung, ist zu meinem fast täglichen Morgenritual geworden, den ich mit kleinen Übungen aus dem Qigong kombiniere. Anschließend nehme ich mir einen Moment Zeit zur inneren Einkehr und beginne dann wohlgedehnt, im vitalen Fluss meines Qis/Pranas, zentriert den Tag.
Yoga und Qigong sind fernöstliche, traditionelle Praktiken, die Körper, Geist und Seele harmonisieren.
Obwohl sie aus verschiedenen kulturellen Traditionen stammen – Yoga aus der indischen und Qigong aus der chinesischen Tradition – haben sie viele Gemeinsamkeiten.

Yoga vs Qigong

- Ursprung und Tradition: Yoga stammt aus der vedischen Tradition Indiens und hat eine lange Geschichte, die sich über Tausende von Jahren erstreckt. Qigong hat seine Wurzeln in der daoistischen und konfuzianischen Tradition Chinas und hat ebenfalls eine lange Geschichte.
- Bewegungen und Haltungen: Yoga beinhaltet eine Reihe von Asanas oder Körperhaltungen, die mit bestimmten Atemtechniken kombiniert werden. Qigong hingegen besteht aus fließenden Bewegungen, die aber ebenfalls mit dem Atem synchronisiert werden. Beide Praktiken betonen die geschmeidige Beweglichkeit des Körpers, um den Energiefluss (Prana im Yoga, Qi im Qigong) im Körper zu fördern.
- Atemtechniken: Im Yoga sowie im Qigong spielen also Atemtechniken eine wichtige Rolle. Sie dienen dazu, die Lebensenergie (Prana/ Qi) im Körper zu lenken und zu stärken.
- Zielsetzung: Sowohl Yoga als auch Qigong zielen darauf ab, das energetische Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen, Stress abzubauen, die Flexibilität zu erhöhen, die Körperhaltung zu verbessern und die Gesundheit zu fördern. Während Yoga oft auch spirituelle Dimensionen hat und verschiedene Wege zur Selbsterkenntnis und spirituellen Entwicklung bietet, legt Qigong oft einen stärkeren Fokus auf die Regulierung des Qi-Flusses und die Entwicklung von innerer Ruhe und Gelassenheit.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Beide fernöstliche Praktiken umfassen verschiedene Stile und Praktiken, die von sanften, meditativen Formen bis hin zu dynamischen, kraftvollen Übungen reichen.
- Philosophische Grundlagen: Yoga basiert auf den philosophischen Prinzipien der vedischen Tradition, die Aspekte wie Karma, Dharma und das Streben nach spiritueller Erleuchtung umfassen. Qigong gründet sich auf daoistische Prinzipien wie das Gleichgewicht von Yin und Yang, die Lehre von Qi und das Streben nach Harmonie mit der Natur.
Insgesamt sind Yoga und Qigong kraftvolle Praktiken zur Förderung von Gesundheit, Wohlbefinden und spirituellem Wachstum.
Du hast wie immer die Wahl.
Probiere beides aus!
Dir stehen zwei Präventionskurse von der Krankenkasse gefördert, im Jahr zu. (Im Zweifel informiere Dich im Vorfeld bei Deiner Krankenkasse!)